Matcha im Jahresverlauf – wann wird geerntet?

Matcha im Jahresverlauf – wann wird geerntet?

Der Jahresverlauf hält nicht nur für die Natur, sondern auch für den lieblichen Grünen Tee Matcha spannende Veränderungen bereit. Was vielen Teeliebhabern weniger bewusst ist, ist die Bedeutung des Erntezeitpunkts, der maßgeblich Qualität und Geschmack des Matcha beeinflusst. Doch was sind die besten Jahreszeiten für die Ernte? Welchen Einfluss hat der Zeitpunkt auf das Aroma und die Wirkung des edlen grünen Pulvers?

Die Reise des Matcha beginnt im Frühjahr

Der Frühling ist die Zeit des Aufbruchs, in der die ersten hellgrünen Knospen der Camellia sinensis Pflanze sprießen. Diese Zeit ist entscheidend für die erste Ernte, die sogenannte Ichibancha. Die Teeblätter sind jetzt besonders zart und enthalten eine hohe Konzentration an Aminosäuren. Das Ergebnis sind süße und milde Geschmacksnoten, die bei Matcha-Kennern besonders begehrt sind.

„Die erste Ernte bringt Hochgenuss – Frühlingsfrische in der Tasse.“

Die Ernte dieser delikaten Blätter beginnt etwa in der zweiten Aprilhälfte, abhängig von Region und Wetter. Kein Wunder, dass Matcha, der im Frühjahr geerntet wurde, oft als der hochwertigste gilt.

Der Sommer als Zeit der Geschmackskonzentration

Im Sommer steigt die Sonne höher, und die Plantagen stehen im vollen Blattwerk. Nach der Frühjahrsernte geschieht der zweite Akt, der Nibancha. Die Intensität der Sonne beeinflusst den Geschmack – die Blätter sind kräftiger und enthalten mehr Tannine, was dem Matcha eine herbere Note verleiht. Obwohl er etwas weniger süß und mild ist, wird er von vielen als besonders belebend angesehen.

Diese Erntezeit ist ideal für robuste Gaumen, die den intensiveren Geschmack und die stärkere Wirkung des Sommers schätzen.

Herbst – der sanfte Wandel

In den Herbstmonaten, wenn die Natur eine sanfte Ausstrahlung annimmt, gibt es in manchen Regionen Japans noch eine letzte Ernte, bevor die Pflanzen in den Winterschlaf gehen. Diese Teeblätter entwickeln einen völlig anderen Charakter und sind reicher an Bitterstoffen, was einen Matcha mit komplexer Tiefe hervorbringt.

Der Herbstmatcha ist seltener im Angebot und entführt Genießer in die intensiven Erdtöne einer Saison, die sich auf den Rückzug vorbereitet.

Die Bedeutung des Erntezeitpunkts für den Genuss

Der Zeitpunkt der Ernte hat nicht nur Einfluss auf den Geschmack und das Aroma, sondern auch gesundheitlich macht sich der Unterschied bemerkbar. Die Gehalte an Antioxidantien und Aminosäuren variieren mit dem Jahresverlauf. Matcha aus der ersten Ernte enthält die höchsten Werte an Theanin, das für die beruhigende Wirkung bekannt ist.

Für den wahren Kenner ist es daher kein Zufall, welcher Matcha zu welchem Zeitpunkt getrunken wird. Das Spiel der Jahreszeiten spiegelt sich in der Vielfalt der Aromen und Effekte wider.

Und so ist die Wahl eines Matchas – je nach Erntezeitpunkt – weit mehr als eine Frage des persönlichen Geschmacks. Sie ist eine bewusste Entscheidung, die sich am Werden und Vergehen der Natur orientiert. Genau diese Verbindung lässt uns die Tiefe und die unverwechselbare Schönheit von Matcha als Ritual im Alltag umso mehr wertschätzen.

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