Matcha Inhaltsstoffe
Was ist das Besondere an Matcha und welche Inhaltsstoffe sind im Matcha enthalten?
Der große Unterschied bei Matcha gegenüber anderen Tees ist, das man das ganze Blatt des Teestrauchs dem Körper zuführt. Bei einem “normalen” Tee, der wenige Minuten zieht und die Blätter dann entsorgt werden, trinkt man nur die wasserlöslichen Bestandteile des Teeblatts. Alle nicht-löslichen oder die fettlöslichen Stoffe bleiben im Teeblatt und werden entsorgt. Man sagt, dass sich bei einem Ziehprozess nur etwa 5%-10% der Stoffe aus dem Blatt im Wasser lösen.
Anders bei Matcha. Da man hier das gemahlene Teeblatt komplett dem Körper zuführt, erhält der Körper 100% der Nährstoffe, die im Teeblatt enthalten sind.
Man sagt, dass man mit einer Schale Matcha die Inhaltsstoffe von etwa 15 Tassen Grüntee zu sich nimmt!
Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Matcha sind:
- Koffein (auch als Teein bezeichnet)
- Aminosäuren wie bspw. L-Theanin
- Antioxidantien (Catechine) wie z.B. EGCG (Epigallocatechingallat)
- Chlorophyll
- Unterschiedliche Vitamine
- Calcium
- Eisen
- Kalium
- Proteine
Die sicherlich interessantesten Bestandteile von Matcha sind:
Koffein
Koffein begegnet uns im Kaffee, in der Cola, in Energy Drinks und selbstverständlich auch im schwarzen und grünen Tee.
Dadurch, dass man bei Matcha das gesamte Blatt im Körper aufnimmt, nimmt man auch erheblich mehr Koffein im Körper auf als bei einem Kaffee und/oder einem Tee, der ziehen muss. Eine genaue Zahl, wieviel mehr Koffein im Matcha enthalten ist als bspw. in einem Kaffee, lässt sich nicht sagen. Dazu ist der Koffeingehalt im Kaffee zu unterschiedlich, um eine vernünftige Aussage zu treffen (so hat z.B. ein Robusta Kaffee erheblich mehr Koffein als ein Arabica Kaffee).
Aber – und das ist ein sehr wichtiger Punkt – das Koffein im Matcha regt nicht auf, sondern nur an. Dadurch, dass das Koffein an die Gerbstoffe im Tee gebunden ist, wird es nicht bereits im Magen vom Körper aufgenommen, es gelangt nicht ins Blut, geht aufs Herz und macht einen nervös, zittrig und aufgeregt. Das Koffein des Matcha wird erst später im Verdauungssystem vom Körper absorbiert und die Abgabe erfolgt über einen erheblich längeren Zeitraum.
Matcha macht bis zu sechs Stunden wach und fit, man fühlt sich konzentriert und fokussiert ohne aufgeregt oder hibbelig zu sein. Insbesondere im Zusammenspiel mit dem folgenden Bestandteil entfaltet das Koffein eine unglaubliche Wirkung.
Aminosäure L-Theanin
Bei der Aminosäure L-Theanin handelt es sich um eine Aminosäure, die vom Körper nicht zur Eiweiß-/Proteinproduktion verwendet werden kann. Man spricht hier von einer nicht-proteinogenen Aminosäure.
Diese besondere Aminosäure L-Theanin kommt ausschließlich in Teeblättern vor und ist für den Organismus ideal im Zusammenspiel mit dem genannten Koffein, da L-Theanin einige Effekte des Koffeins abmildert oder gänzlich unterdrückt. Teils kann hoher Blutdruck oder das vom Koffein rührende Unbehagen durch L-Theanin ausgeglichen werden. Zudem gehen Wissenschaftler davon aus, dass L-Theanin Stressgefühle vermindert und es sorgt für eine bessere Gemütslage, da die vom Körper produzierten Botenstoffe Dopamin und Serotonin vom L-Theanin positiv beeinflusst werden. Daraus folgt ein erhöhter Aufmerksamkeitslevel in Verbindung mit besserer Konzentrationsfähigkeit und Ausgeglichenheit.
Das Zusammenspiel von Koffein und L-Theanin ist perfekt, da – vereinfacht gesprochen – Koffein wach macht und das L-Theanin beruhigt. Man fühlt sich daher wach, fit und fokussiert, aber auf eine ruhige und konzentrierte Art und nicht auf eine nervöse, aufgekratzte Art, wie man es vom Kaffee kennt.
Zum Zusammenspiel von Koffein und L-Theanin haben wir bereits vor einiger Zeit einen interessanten Artikel verlinkt, der auch durch wissenschaftliche Studien untermauert ist. Zu dem Artikel geht es hier.
Antioxidantien
Antioxidantien sind eine Gruppe von Stoffen wie bspw. Vitamin C, Selen, Zink, Carotinoide, Vitamin E und vielen weiteren mehr, die im Körper die Zellen vor den sogenannten freien Radikalen, aggressiven Sauerstoffverbindungen, schützen.
So wie man seine Schuhe imprägniert, um das Material vor aggressivem Streusalz und Nässe zu schützen und die Schuhe länger nutzen zu können, so schützen Antioxidantien die Zellen des Körpers vor vorschneller Alterung durch äußere Einflussfaktoren.
Aussage über in Lebensmitteln enthaltene Antioxidantien gibt der ORAC-Wert von Lebensmitteln. Hier sticht Matcha mit seinem enorm hohen Anteil an Antioxidantien weit aus der Masse andere Lebensmittel heraus.
Datenquelle: Lipophilic and Hydrophilic Antioxidant Capacities of Common Foods in the United States, Journal of Agricultural Food Chemistry 2004, 52, 4026-4037
Laut dieser Studie wird dieser sehr hohe Wert an Antioxidantien übrigens durch die Beschattung der Teepflanzen vor der Ernte hervorgerufen. Nur die Pflanzen, aus denen später Matcha produziert wird, werden vor der Ernte beschattet. Zwar werden die Pflanzen, aus denen später Gyokuro hergestellt wird, auch beschattet, beim Gyokuro trinkt man jedoch nur den Aufguss der Blätter und konsumiert nicht das ganze Teeblatt!
EGCG (Epigallocatechingallat)
Die Catechine des Tees gehören zu den Antioxidantien. Insbesondere das EGCG (Epigallocatechingallat) zählt hier zu den Aminosäuren, die mit am besten erforscht sind.
Wissenschaftler haben in verschiedenen Studien Anzeichen dafür gefunden, dass gerade das EGCG bei Entzündungen und Geschwüren das Wachstum hemmen kann und die Nervenzellen schützt. Zudem wurden Anzeichen gefunden, dass EGCG eine Rolle bei der Krebsvorbeugung spielen könnte.
In einer Studie der University of Colorado wurde festgestellt, dass in Matcha dreimal mehr EGCG enthalten ist als in einem herkömmlichen Grüntee. In dieser Studie wurde auch festgestellt, dass aufgrund des hohen EGCG Anteils, Krebstumore an der Entstehung bzw. am Wachstum gehindert wurden. Die gesamte Studie gibt es unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14518774.
Chlorophyll
Das Chlorophyll (von altgriechisch χλωρός chlōrós „hellgrün, frisch“ und φύλλον phýllon „Blatt“) oder Blattgrün bezeichnet eine Klasse natürlicher Farbstoffe, die von Organismen gebildet werden, die Photosynthese betreiben. Insbesondere Pflanzen erlangen ihre grüne Farbe durch Chlorophyll. (Quelle: Wikipedia)
Die Teepflanzen, aus deren Blätter später Matcha produziert wird, werden ca. vier Wochen vor der Ernte mit dunklen Netzen abgedeckt, um die Chlorophyllproduktion in den Blättern zu steigern. Die Blätter werden dadurch sehr dunkelgrün bevor sie gepflückt und weiterverarbeitet werden.
Chlorophyll ähnelt von der molekularen Struktur sehr dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Durch diese Ähnlichkeit unterstützt Chlorophyll den menschlichen Organismus bei der Blutbildung. Man hat herausgefunden, dass eine erhöhte Zunahme von Chlorophyll die Blutbildung stark unterstützt. Dies hat Auswirkungen auf den Sauerstofftransport im Blut zu den Zellen. Je mehr Sauerstoff die Zellen wiederum bekommen, desto fitter fühlen wir uns und sind weniger müde.
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