Matcha schmeckt nicht!

Erinnern sie sich an ihre erste Portion Spargel? Oder an ihre erste Olive, die sie gegessen haben? Oder an ihr erstes Bier oder das erste Glas Rotwein?

Hat Ihnen der Spargel, die Olive, das Bier oder der Rotwein direkt beim ersten Mal geschmeckt?

Wahrscheinlich nicht. Denn diese Geschmacksrichtungen muss man erst ein paar mal probieren und essen bzw. trinken, um den Geschmack zu mögen und sich daran zu gewöhnen. Neben diesen vier Beispielen gibt es eine ganze Menge an Speisen und Getränken, die man erst ein paar Mal getrunken oder gegessen haben muss, um den Geschmack zu schätzen.

Im englischen Sprachraum gibt es dafür den Begriff des “acquired taste”, der sich nur schwer ins deutsche übersetzen lässt.

Das Oxford Dictionary schreibt dazu: “something that you dislike at first, but that you start to like after you have tried it a few times: Olives are an acquired taste.”

“Erworbener Geschmack” wäre die wortwörtliche Übersetzung, die aber nicht das ausdrückt, was damit gemeint ist. Gemeint damit ist eine Art der Gewöhnungsphase an diesen speziellen Geschmack der Speise oder des Getränks. Das erste Bier oder der erste Spargel hat wahrscheinlich nicht ganz so toll geschmeckt, das zehnte Glas Rotwein oder die zehnte Portion Oliven war dann wahrscheinlich schon erheblich leckerer. Das liegt daran, dass diese Speisen und Getränke einen neuen Geschmack in ihrem Leben dargestellt haben, als sie sie zum ersten Mal genossen haben. Es gab bis dahin keine andere Speise oder Getränk in ihrem Leben mit diesem Geschmack, den sie bereits kannten.

Und genau das trifft auch bei Matcha zu. Auch der Geschmack eines original japanischen Matcha ist zuerst einmal neu. Man sucht nach vergleichbaren Geschmäckern, die man kennt. Assoziiert Matcha dann oft mit einem “fischigen”, “grasigen”, “heuigen” oder “algigen” Geschmack. Nichts von dem trifft zu. Matcha hat seinen ganz eigenen Geschmack, den Geschmack nach konzentriertem grünen Tee, das ausgeprägte Umami und viele weitere Geschmacksnoten und -nuancen.

Aber diesen Geschmack muss man sich erst antrainieren. Es dauert einfach eine Weile und viele Schalen Matcha, bis man die feinen Unterschiede und die unterschiedlichen, fein abgegrenzten Herbegrade der vielen verschiedenen Sorten differenzieren kann und einen Geschmack für die mannigfaltigen Nuancen entwickelt.

Die Geschmackswelt, die sich einem aber dann nach einigen Schalen Matcha öffnet, ist unvergleichlich und mit wenig anderen Geschmackswelten zu vergleichen….

Daher unser Tipp: Öffnen sie sich der Welt des Matcha, probieren Sie viele Sorten aus und trinken sie regelmäßig Matcha, um die große Geschmackswelt dieses ganz besonderen Grüntees kennenzulernen.

2 Kommentare
  1. LiNe
    LiNe sagte:

    Bei mir war es GENAU so, wie hier beschrieben:
    Meine erste Tasse Matcha habe ich, weil es so lecker schaumig aussah, in einem Japanischen Teehaus in MÜ bestellt.
    Die Enttäuschung war gross.
    Ich fand, es roch und schmeckte genauso, wie das oben gesagt wurde: fischig, algig, morastig.
    Ich bekam das Getränk fast nicht runter.
    Zum Glück habe ich mich nach einigen Jahren nochmal d’rangemacht, Matcha kennen zu lernen. Ich bereitete mir anfangs den Tee mit sehr wenig Pulver zu, etwa 1/4 der empfohlenen Menge. Mit dieser “Plörre” ging das mit dem Geschmack, und ich konnte mich ganz langsam an das Fremde gewöhnen. Danach steigerte ich dann die Pulvermenge ins “normale”.
    Heute liebe ich meine kleine meditative Matcha-Pause nach dem Mittagessen über alles, und geniese jeden ( geschlürften🙈) Schluck.
    Danach bin ich bereit und offen für die zweite Tageshälfte!
    LG
    LiNe

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  2. Marvin Müller
    Marvin Müller sagte:

    Meine lieben Damen und Herren,

    meine Meinung zum Thema “Matcha” bleibt selbst nach diesem wunderbaren und sehr interessanten Beitrag gleich.
    Nämlich, Matcha schmeckt kacka. Der Vergleich, dass einem beim ersten mal Spargel probieren oder Oliven etc. von dem Geschmack enttäuscht wurde finde ich etwas weit aus dem Fenster gegriffen. Jeder hat seinen eigenen Geschmack und durch diesen Vergleich wirkte es so als ob man sich gezwungen das gute Zeug einverleiben muss um es irgendwann hoffnungsvoll mit reinem Gewissen genießen zu können.

    Mag sein, dass es gesund ist aber schmeckt echt nicht gut. (Gibt bessere Alternativen) 🙂

    VG
    Marvin Müller

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