Matchagrade – Preis und Geschmack
Matcha ist nicht gleich Matcha – worin liegen die Unterschiede?
Wenn du dich mit Matcha beschäftigst, stößt du früher oder später auf Begriffe wie „Koch- und Backgrad“, „Trinkgrad“ oder „Zeremoniegrad“. Doch was bedeutet das eigentlich? Gibt es wirklich Unterschiede – und wenn ja, woran erkennt man sie?
Matcha entsteht aus fein vermahlenen Teeblättern – doch nicht jedes Blatt ist gleich. An einer Teepflanze wachsen junge, zarte Triebe ebenso wie größere, ältere Blätter. Und genau hier beginnt die Differenzierung: Je jünger das Blatt, desto feiner, milder und eleganter der Geschmack. Ältere Blätter hingegen sind kräftiger und herber – ideal für die Küche, aber weniger geeignet für den puren Genuss.
Vier grundlegende Matcha-Graduierungen im Überblick
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Koch- und Backgrad – Basic
Der Allrounder für die Küche: kräftig, markant, und genau richtig für Rezepte, bei denen andere Zutaten im Vordergrund stehen – etwa Marmorkuchen, grüne Smoothies oder Energyriegel. Die wertvollen Inhaltsstoffe sind voll enthalten, auch wenn Geschmack und Farbe eher dezent bleiben.
Pur genossen? Eher etwas für Liebhaber herber Noten.
Beispiel: Bio Matcha Cooking Basic von Teelirium.
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Koch- und Backgrad – Premium
Eine Nuance feiner: weniger Bitterkeit, leuchtenderes Grün und geschmacklich ausgewogener – perfekt für Matcha-Desserts, Tortencremes oder Latte-Rezepte mit Pflanzendrinks. Wer Wert auf eine schöne Optik und mildere Aromen legt, ist hier richtig.
Auch hier gilt: Für die Schale eher nicht gedacht – aber als Küchenzutat top.
Beispiel: Bio Matcha Cooking Premium von Teelirium.
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Trinkgrad – Klassisch
Der Einstieg in die Welt des puren Matcha-Genusses: fein abgestimmt, mit spürbarem Umami und einer farblich wie geschmacklich ansprechenden Balance. Ideal für das tägliche Ritual – und für alle, die Matcha in seiner reinen Form entdecken wollen.
Tipp: Wer neu einsteigt, findet hier den idealen Ausgangspunkt für den eigenen Geschmack.
Empfehlungen: Bio Miumori Kirishima Matcha von Shutaro Hayashi oder Bio Matcha Silk Balance von Teelirium.
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Zeremoniegrad
Der König unter den Matchas: ausschließlich aus den jüngsten Pflückungen, fein vermahlen, mit intensivem Umami, seidig-weicher Textur und einer fast leuchtenden Farbe. Hier steckt alles drin, was Matcha so besonders macht.
Ein Tee für stille Momente, achtsame Zubereitung – und die ganz besondere Tasse zwischendurch.
Beispiele: Matcha Houjou aus dem Hoshino Teegarten oder der Bio Matcha Silk Supreme von Teelirium.
Übrigens: „Zeremoniegrad“ ist keine offizielle Bezeichnung in Japan – mehr dazu hier.
Wichtig: Die Grade dienen als Orientierung – keine starren Kategorien. Geschmack ist individuell, und auch zwischen den Graden gibt es feine Abstufungen.
Warum wir von „Graden“ sprechen – und nicht von „Qualitäten“
Original japanischer Matcha ist per se von hoher Qualität – auch der einfache Koch- und Backgrad. Das liegt an der tief verwurzelten Teekultur Japans und dem Anspruch der Produzentinnen und Produzenten, nur hochwertige Ernten weiterzuverarbeiten.
Deshalb sprechen wir lieber von Matchagraden als von „Qualitätsstufen“. Denn jeder Grad erfüllt seinen Zweck – vom kreativen Backen bis zum achtsamen Trinken eines Superior-Matcha.
Ist der Preis ein Hinweis auf den Grad?
Eine klare Einordnung ist leider nicht immer möglich – auch weil nicht alle Anbieter transparent arbeiten. Manche verkaufen einfachen Koch- und Backgrad unter dem Etikett „Trinkmatcha“. Andere nutzen den Begriff „Premium“ inflationär – mehr dazu hier.
Ein grober Richtwert: Je günstiger ein Matcha, desto herber ist er meist. Das liegt daran, dass ältere Blätter – also Basis für einfache Grade – häufiger geerntet werden können und kostengünstiger sind. Die feinen Spitzen für Zeremoniegrade sind hingegen rar und aufwendig zu verarbeiten.
Beispiel: Der Bio Matcha Cooking Basic von Teelirium kostet – je nach Verpackungseinheit – zwischen ca. 13,90 € und 24,95 € (bezogen auf 100 g). Das zeigt: Preisangaben ohne Kontext sagen wenig über den tatsächlichen Grad aus.
Unser Tipp: Lass dich nicht vom Etikett leiten, sondern vom Geschmack – und idealerweise von deinem eigenen Matcha-Moment.
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