Warum “Premium Matcha” nicht gleich “Premium Matcha” ist

Oft findet man im Supermarkt, Biomarkt und in diversen Onlineshops sogenannten “Premium”-Matcha. Aber ist das auch tatsächlich Premium?

Kurzfassung:

Leider ist nicht jeder Matcha auf dem “Premium” steht auch tatsächlich Premium, sondern viel zu häufig nur billigster Matcha oder einfach gemahlener grüner Tee, der schlicht als “Premium” angeboten wird, um den Eindruck zu erwecken, es handle sich um etwas ganz Tolles, Besonderes und Leckeres.

Der Bio Matcha Silk Premium von Teelirium (links) im Vergleich zu einem “Premium Qualität Matcha Japan Suko”, den uns eine Kundin mitgebracht hat.

Im Bild der Vergleich zwischen dem Bio Matcha Silk Premium von Teelirium und einem “Premium Qualität Matcha Japan Suko”, den uns eine Kundin mitgebracht hat. Allein schon von der Farbe sieht man einen sehr deutlichen Unterschied zwischen einem echten Premium-Matcha (linkes Bild, leuchtend grün) und einem falschen “Premium-Matcha” (rechtes Bild, braun-grün).

Ein Wort mit Wirkung – aber ohne Schutz

„Premium“ klingt verheißungsvoll. Es verspricht Qualität, Besonderheit, vielleicht sogar ein kleines Stück Luxus. Doch genau darin liegt das Problem: Der Begriff ist nicht geschützt – und kann deshalb von jedem verwendet werden. Leider wird er das auch. Viel zu oft.

Ein kurzer Vergleich: Stell dir vor, du möchtest dir ein neues Auto gönnen – aus der Premiumklasse. Du betrittst ein Autohaus und der Verkäufer präsentiert dir einen schlichten Kleinwagen. Auf dem Heck: ein Aufkleber mit dem Wort „Premium“. Du würdest wohl schmunzeln, vielleicht den Kopf schütteln – und wieder gehen. Denn dein Erfahrungsschatz sagt dir: Das ist kein Premium. Das fühlt sich nicht richtig an.

Genau diese Lebenserfahrung fehlt uns jedoch bei neuen Produkten – wie Matcha. Wir kennen vielleicht das Wort, wissen aber (noch) nicht, was ihn wirklich auszeichnet. Und hier wird es heikel: Wenn Matcha-Neulinge auf eine Packung mit dem Versprechen „Premium“ treffen, erwarten sie etwas Besonderes. Doch was sie bekommen, ist leider allzu oft das Gegenteil.

Vor allem in Supermärkten, Drogerien oder Bioläden begegnen uns immer wieder Produkte, die sich „Premium-Matcha“ nennen – aber geschmacklich weit davon entfernt sind. Statt elegant und ausgewogen: bitter und flach. Statt feiner Schaum: dumpfes Grün. Statt Genuss: Enttäuschung.

Was treibt jemanden an, Matcha zu verkaufen?

Aus unserer Sicht gibt es zwei Wege:

1. Leidenschaft. Wissen. Neugier. Man trinkt Matcha selbst, kennt Unterschiede, Herkunft und Produzenten – und will genau das weitergeben.

2. Trend. Etikett. Profit. Man springt auf, ohne tiefes Verständnis – und verkauft, was sich gut anhört.

Wir bei Matchashop beschäftigen uns seit vielen Jahren intensiv mit hochwertigem, japanischem Bio-Matcha. Und ja – wir hatten viele dieser sogenannten „Premium“-Sorten in der Hand. Zu viele. Was drin war, entsprach oft nicht einmal dem Mindeststandard, den wir für Koch- oder Backmatcha ansetzen würden.

Besonders bitter: Wer zum ersten Mal Matcha probiert – in guter Hoffnung auf etwas „Besonderes“ – erlebt dann genau das Gegenteil. Und kehrt dem Matcha-Erlebnis enttäuscht den Rücken. Zu herb. Zu flach. Zu beliebig.

Wir finden: Das ist nicht nur schade, das ist auch gefährlich für einen so faszinierenden, vielseitigen und traditionsreichen Tee wie Matcha. Denn echtes Premium verdient mehr als ein loses Label – es verdient Respekt, Wissen und ehrliche Begeisterung.

Mehr zum Thema Matcha und Herkunft erfährst du hier.

In diesem Artikel setzen wir uns ausführlich mit den verschiedenen Matchagraden auseinander.

4 Kommentare
  1. L. Wallnöfer
    L. Wallnöfer sagte:

    Sehr geehrte Damen und Herren

    Ich bin Neueinsteiger beim Thema Matcha und lese mit Interesse Ihre Infos auf Ihrer Homepage.
    Ein Problem habe ich mit Ihrem Vergleich der Premium-Tee’s mit den Abbildungen von Tee von
    Telirium und dem einer Kundin.

    Für mich ist hier nicht ersichtlich, welcher nun der “falsch” (schlechter) sein soll, da hierzu der entsprechende Hinweis fehlt. Der linke (Telirium “aufgemotzt mit Lebensmittelfarbe) oder der rechte
    (sonnenausgebleicht).

    Gerade für Anfänger wäre hierzu ein Tipp hilfreich zur zukünftigen Beurteilung der Matcha-Tee Qualität.

    Mit freundlichen Grüssen
    L. Wallnöfer

    Antworten
    • matcha.de
      matcha.de sagte:

      Danke für den Hinweis, wir haben die Beschreibung unterhalb des Bildes angepasst. Der links zu sehende, leuchtend-grüne Matcha ist echter Matcha, auf dem rechten Bild, der braun-grüne “Matcha” ist falscher Matcha.

      Antworten
      • Annegret
        Annegret sagte:

        Hallo,
        ich bin sehr interessiert, jedoch durch die unnatürliche grüne Farbe bin ich irritiert.
        Die leuchtend güne Farbe ist ein Fake, oder?

        LG
        Annegret

        Antworten
        • Florian Rosch
          Florian Rosch sagte:

          Hallo, danke für den Kommentar. Nein, die leuchtend grüne Farbe ist kein Fake und es wird auch keine Lebensmittelfarbe oder anderer Farbstoff zugesetzt. Matcha ist gemahlenes Blattfleisch ohne Stengelchen und Ästchen. Dadurch, dass die Pflanzen ca. vier Wochen vor der Ernte beschattet werden, gelangt nur sehr wenig Sonnenlicht an die Pflanzen, die daraufhin sehr viel Chlorophyll produzieren. Chlorophyll ist der grüne Pflanzenfarbstoff. Werden nun die Blätter geerntet und von den Blattadern etc. befreit und dann gemahlen, wird das Pulver leuchtend grün. Das ist bei original japanischem Matcha sozusagen ganz normal.

          Anders verhält es sich oft bei Matcha-Imitaten. Ist das Pulver braun-grün oder gelblich-grün, handelt es sich meist um gemahlenen grünen Tee, der mit Matcha nichts zu tun hat. Weiter Infos dazu hier: https://matcha.de/matcha-unterschiede-japan-vs-andere-laender/

          Antworten

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